Montag, 25. Februar 2013

Deutsche raus aus Österreich?

Letzten Samstag haben einige Schauspielstudenten des Salzburger Mozarteum in Salzburg eine Demonstration gegen deutsche Studenten veranstaltet. Mit Parolen wie "Deutschefreie Unis", "Piefke Raus!" oder "Österreich Bildung in Österreichs Hand" (sic!) zogen sie durch die Salzburger Altstadt. Laut dem Initiator Peter Blum waren aber relativ wenige Passanten ernsthaft erschüttert. Mehr über das Projekt hier und hier.
Ich bin selbst deutscher Student in Österreich und finde diese Aktion äußerst gelungen. Mit ihrer „Demonstration“ treffen Peter Blum und Konsorten den gesellschaftlichen Nagel auf den Kopf. Ich selbst habe mehrmals beobachtet, wie deutsche Kommilitonen teils scherzhaft, teils ernsthaft als NC-Flüchtlinge oder „Studienplatzdiebe“ bezeichnet werden. Dabei sind nur knapp 15,9% aller in Salzburg immatrikulierten Studenten deutscher Herkunft (2908 von 18320). Das, laut Peter Blum, vorhandene Desinteresse der Passanten ist nur ein Symptom der, auch in anderen Bereichen, tief verwurzelten Abneigung gegenüber Deutschen. Das ist verwunderlich, sind deutsche Touristen doch mit 49,6 Mio Nächtigungen im Vergangenem Jahr doch für einen Großteil des Umsatzes im Tourismus verantwortlich. Auch in Wirtschaft und Forschung sind, durch gemeinsame Sprache stark vereinfachte, Kooperationen zwischen Deutschland und Österreich unabdingbar für die Weiterentwicklung Österreichs. Und doch soll die universitäre Aus- und Weiterbildung nur Österreichern vorbehalten werden? Hier wird mit zweierlei Maß gemessen.

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